AUDI AG
Audi Konzern: Zwischenmitteilung zum 1. Quartal 2020
DGAP-News: AUDI AG
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AUDI KONZERN VON JANUAR BIS MÄRZ 2020 – KERNBOTSCHAFTEN – Coronapandemie stellt gesamte Wirtschaft und auch Audi vor große Herausforderungen:
– Auslieferungen Automobile der Marke Audi an Kunden verringerten sich im Zuge der um -23,3 Prozent gesunkenen weltweiten Automobilnachfrage um -21,1 Prozent auf 352.993 (447.247) Fahrzeuge; dabei führten im Zusammenhang mit der Coronapandemie auch gesetzliche Maßnahmen (u.a. Schließung der Händlerbetriebe und Ausgangsbeschränkungen) zu dieser Entwicklung
– Umsatzerlöse mit 12,5 (13,8) Mrd. EUR marktbedingt infolge der Coronapandemie unter Vorjahr; Audi Q3 Modelle und Audi e-tron wirkten positiv – Operatives Ergebnis bei 15 (1.100) Mio. EUR; wesentliche Treiber neben der negativen Marktentwicklung auch Turbulenzen auf den Rohstoff- und Kapitalmärkten, die zu erheblichen negativen Fair-Value-Bewertungen auf Rohstoffsicherungen und negativen Währungseinflüssen führten (Belastung in Q1/2020 von rund -0,5 Mrd. EUR); Operative Umsatzrendite bei 0,1 (8,0) Prozent – Netto-Cashflow von 1,0 (1,2) Mrd. EUR weiterhin solide; Audi verfügt mit einer Netto-Liquidität in Höhe von 18,8 Mrd. EUR (31.3.2020) weiterhin über eine stabile finanzielle Basis
– WELTWEITE AUSBREITUNG DES CORONAVIRUS (SARS-COV-2) Ende Dezember 2019 wurden erste Fälle einer Lungenerkrankung mit teilweise tödlichem Verlauf in China bekannt. Diese Erkrankung wird durch ein neuartiges Virus aus der Familie der Coronaviren (SARS-CoV-2) hervorgerufen. Weltweit stieg die Zahl der infizierten Personen im ersten Quartal 2020 immer stärker an. Um die Ausbreitung des SARS-CoV-2 zu verlangsamen und die dadurch hervorgerufene Pandemie einzudämmen, haben im Verlauf des ersten Quartals 2020 weltweit zahlreiche Regierungen Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen beispielsweise Ausgangsbeschränkungen, die zu massiven Beeinträchtigungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens geführt haben. – VOLKSWAGEN AG PLANT VOLLSTÄNDIGE ÜBERNAHME DER AUDI AKTIEN Im Zuge einer Neustrukturierung von Kompetenzen und Verantwortlichkeiten im Volkswagen Konzern plant die Volkswagen AG, Wolfsburg, über einen aktienrechtlichen Squeeze-out ihre Beteiligung an der AUDI AG, Ingolstadt, von derzeit 99,64 Prozent auf 100 Prozent zu erhöhen. Zu diesem Zweck hat die Volkswagen AG der AUDI AG im Februar 2020 ein Übertragungsverlangen übermittelt, wonach die Durchführung des aktienrechtlichen Squeeze-out von der 131. Ordentlichen Hauptversammlung der AUDI AG beschlossen werden soll. Die Ordentliche Hauptversammlung wurde aufgrund dessen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Die Mitbestimmung der Beschäftigten und die Eigenständigkeit der Marke im Konzernverbund bleiben ebenso wie die Rechtsform als Aktiengesellschaft erhalten. – PERSONELLE VERÄNDERUNGEN Mit Wirkung zum 1. März 2020 übernahm Herr Dr. Arno Antlitz als Vorstand den Geschäftsbereich Finanz, China und Recht der AUDI AG, welcher bisher von Herrn Alexander Seitz geführt wurde. Des Weiteren wurden mit Wirkung zum 1. April 2020 folgende Veränderungen im Vorstand der AUDI AG wirksam: Herr Markus Duesmann übernahm die Zuständigkeit als Vorstandsvorsitzender der AUDI AG und folgte damit auf Herrn Abraham Schot. Gleichzeitig wurde Herr Duesmann vom Aufsichtsrat der Volkswagen AG, Wolfsburg, zum Konzernvorstand mit Verantwortung für die Konzernforschung und -entwicklung bestellt. Darüber hinaus folgte Herr Dirk Große-Loheide, ebenfalls zum 1. April 2020, auf Herrn Dr. Bernd Martens im Vorstandsressort Beschaffung und IT, während Frau Dr. Sabine Maaßen ab dem gleichen Zeitpunkt den Geschäftsbereich Personal und Organisation von Herrn Wendelin Göbel übernommen hat. WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 1) 1) Die Vorjahreswerte haben sich gegebenenfalls aufgrund aktualisierter Daten verändert; für Q1/2020 vorläufige Zahlen. – WELTWIRTSCHAFTLICHE LAGE Bedingt durch die globale Verbreitung des Coronavirus wurden seitens zahlreicher Regierungen restriktive Maßnahmen – zum Beispiel Grenzschließungen und räumliche Distanzierung – ergriffen, die zu massiven Beeinträchtigungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens geführt haben. Im Zuge der daraus resultierenden Einschnitte auf der Nachfrage- und Angebotsseite ging das Wachstum der Weltwirtschaft in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 mit -1,5 (2,8) Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zurück. Die durchschnittliche Expansionsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag sowohl bei den fortgeschrittenen Volkswirtschaften mit -0,1 (1,9) Prozent als auch bei den Schwellenländern mit -3,8 (4,2) Prozent im negativen Bereich. Dabei waren einzelne Länder aufgrund zeitlich versetzter Infektionsverläufe und voneinander abweichender restriktiver Maßnahmen unterschiedlich stark beeinträchtigt. Die Regierungen vieler betroffener Länder haben einerseits massive Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung der Coronapandemie eingeleitet und andererseits mit zum Teil erheblichen fiskalpolitischen und geldpolitischen Maßnahmen einer sich abzeichnenden Wirtschaftskrise entgegengewirkt. Entsprechend verringerte sich das bereits vergleichsweise niedrige Zinsniveau weiter. Ebenfalls deutlich sanken die Preise für viele Rohstoffe und auf den Kapitalmärkten kam es zu erheblichen Schwankungen der Wertpapierkurse. In Westeuropa verringerte sich das BIP-Wachstum von Januar bis März 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode auf -0,5 (1,5) Prozent. Diese Entwicklung war nahezu in allen europäischen Ländern zu beobachten. Deutschland, als größte Volkswirtschaft der Region, verzeichnete eine negative BIP-Wachstumsrate von -1,1 (1,0) Prozent. Bei einer zum Jahresbeginn noch guten Lage am deutschen Arbeitsmarkt gingen zuletzt eine Vielzahl von Betrieben in Kurzarbeit. – INTERNATIONALE AUTOMOBILKONJUNKTUR Im ersten Quartal 2020 ist die weltweite Pkw-Nachfrage im Vergleich zum Vorjahresquartal aufgrund der Coronapandemie um -23,3 Prozent auf 15,2 (19,8) Mio. Fahrzeuge erheblich zurückgegangen. Von dem Einbruch waren alle Regionen betroffen. Überdurchschnittliche Einbußen verzeichneten dabei insbesondere die Gesamtmärkte Asien-Pazifik mit -31,2 Prozent auf 5,9 (8,6) Mio. Fahrzeuge und Westeuropa mit -27,0 Prozent auf 2,8 (3,8) Mio. Fahrzeuge. In der Region Zentral- und Osteuropa kam es mit -6,5 Prozent auf 0,8 (0,8) Mio. Fahrzeuge ebenfalls zu einem Nachfragerückgang. In Nord- bzw. Südamerika fiel die Automobilnachfrage auch mit -13,1 Prozent auf 4,1 (4,8) Mio. Fahrzeuge bzw. mit -14,9 Prozent auf 0,9 (1,0) Mio. Fahrzeuge deutlich rückläufig aus. In Westeuropa entwickelten sich die Neuzulassungen bedingt durch das Coronavirus in allen großen Einzelmärkten in nahezu ähnlicher Höhe rückläufig. – INTERNATIONALE MOTORRADKONJUNKTUR Die Motorradmärkte im Hubraumsegment über 500 ccm verzeichneten von Januar bis März 2020 pandemiebedingt einen deutlichen Nachfragerückgang von -11,7 Prozent. Dabei waren alle Kernregionen rückläufig. PRODUKTION Die Werte für Kraftstoff-/Stromverbräuche und CO2-Emissionen sowie die Effizienzklassen finden Sie am Ende der Finanzpublikation. Im Zeitraum von Januar bis März 2020 produzierte der Audi Konzern insgesamt 369.975 (442.831) Automobile und 13.395 (16.183) Motorräder. Auf die Premiummarke Audi entfielen 368.229 (440.546) Automobile. Darin enthalten sind 91.180 (122.168) Audi Fahrzeuge, die vom assoziierten Unternehmen FAW-Volkswagen Automotive Company, Ltd., Changchun (China), lokal gefertigt wurden. Die Automobili Lamborghini S.p.A. produzierte im Berichtszeitraum an ihrem Unternehmenssitz in Sant’Agata Bolognese (Italien) 1.746 (2.285) Fahrzeuge der Marke Lamborghini. Der Rückgang im Audi Konzern ist vor allem auf die weltwirtschaftliche Lage im Kontext der Ausbreitung des Coronavirus zurückzuführen. So passten wir unsere Produktion nicht nur aufgrund der deutlich reduzierten Nachfrage an, sondern reagierten damit sowohl auf Schwierigkeiten in den Lieferketten als auch auf behördliche Vorgaben einiger Länder zu verordneten Produktionsschließungen. Die Fertigungsunterbrechung wirkte sich in den chinesischen Werken insbesondere im Februar 2020 aus, jedoch stabilisierte sich im März 2020 das Produktionsvolumen erfreulicherweise auf dem Vorjahresniveau. An den europäischen Standorten wurde die Produktion dagegen erst ab Mitte März 2020 gestoppt. In Ingolstadt startete im ersten Quartal 2020 die Produktion des Audi A3 Sportback, der den Generationswechsel der A3 Familie einläutete. Automobilproduktion der Marke Audi nach Werken
Automobilproduktion nach Modellen 1)
1) Die Tabelle enthält 91.180 (122.168) Audi Modelle, die vom assoziierten Unternehmen FAW-Volkswagen Automotive Company, Ltd., Changchun (China), hergestellt wurden. 2) Darin enthalten sind 273 (27) vollelektrische Audi Q2 L e-tron, die vom assoziierten Unternehmen FAW-Volkswagen Automotive Company, Ltd., Changchun (China), für den chinesischen Makt gefertigt wurden. Produktion von Motoren und elektrischen Antrieben
Motorradproduktion
Die Marke Ducati produzierte im ersten Quartal weltweit insgesamt 13.395 (16.183) Motorräder. Am Unternehmenssitz in Bologna (Italien) wurden 10.989 (14.067) Zweiräder gefertigt. Der starke Rückgang im Vorjahresvergleich ist auf die Folgen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus zurückzuführen. Zudem stellte Ducati im gleichen Zeitraum 2.193 (2.006) Motorräder am thailändischen Standort Amphur Pluakdaeng her. Darüber hinaus wurden 213 (110) Zweiräder in Manaus (Brasilien) im Rahmen einer Auftragsfertigung produziert. VERTRIEB UND AUSLIEFERUNGEN 1)
Die Werte für Kraftstoff-/Stromverbräuche und CO2-Emissionen sowie die Effizienzklassen finden Sie am Ende der Finanzpublikation. 1) Die Vorperiodenwerte wurden geringfügig angepasst. Die Auslieferungen an Kunden des Audi Konzerns lagen in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 weltweit bei 354.946 (449.252) Automobilen. Von der Marke Audi wurden 352.993 (447.247) Fahrzeuge an Kunden übergeben. Der pandemiebedingte Rückgang von -21,1 Prozent lag leicht unter der deutlich abgeschwächten Gesamtmarktnachfrage von Auslieferungen Automobile an Kunden der Marke Audi nach Regionen
Die Marke Lamborghini lieferte im ersten Quartal des Jahres 2020 insgesamt 1.944 (1.992) Fahrzeuge an Kunden aus. Im Vergleich zur Vorjahresperiode konnte der Rückgang der Auslieferungen trotz erheblicher Widrigkeiten durch die weltweite Coronapandemie auf -2,4 Prozent eingegrenzt werden. Auslieferungen Automobile an Kunden nach Modellen 2)
2) Die Tabelle enthält 109.445 (144.754) ausgelieferte Fahrzeuge, die vom assoziierten Unternehmen der FAW-Volkswagen Automotive Company, Ltd., Changchun (China), lokal gefertigt wurden. 3) Darin enthalten sind 780 (-) vollelektrische Audi Q2 L e-tron für den chinesischen Markt.
Auslieferungen Motorräder an Kunden
Im Berichtszeitraum eingeführte Audi und Lamborghini Modelle
Das erste neue Modell, das im Jahr 2020 bei den Händlern verfügbar war, war die Panigale V2 mit zahlreichen Verbesserungen hinsichtlich Optik und Leistung. Die neue Panigale V4 mit einer Reihe von Verbesserungen wurde ebenfalls bereits an die Händler übergeben.
FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN – ÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS Seit dem 1. Januar 2020 bündelt der Volkswagen Konzern in der Car.Software-Organisation Beteiligungen und Tochterunternehmen, die Software im Fahrzeug und für die digitalen Ökosysteme entwickeln. In diesem Zusammenhang veräußerte Audi im Januar 2020 die bis zum 31. Dezember 2019 als vollkonsolidierte Holdinggesellschaft ohne eigenen Geschäftsbetrieb in den Konzernabschluss einbezogene Audi Electronics Venture GmbH, Gaimersheim. – ERTRAGSLAGE Im ersten Quartal des Jahres 2020 lagen die Umsatzerlöse des Audi Konzerns bei 12.454 (13.812) Mio. EUR. Der Rückgang im Vorjahresvergleich ist dabei insbesondere auf die negative Entwicklung wesentlicher Märkte im Zusammenhang mit der Coronapandemie zurückzuführen. Ergebniskennzahlen Audi Konzern
1) Effekte in Verbindung mit der Kaufpreisallokation Das Operative Ergebnis des Audi Konzerns lag im ersten Quartal 2020 bei 15 (1.100) Mio. EUR, was einer Operativen Umsatzrendite von 0,1 (8,0) Prozent entspricht. Wesentliche Treiber neben der negativen Marktentwicklung waren auch die Turbulenzen auf den Rohstoff- und Kapitalmärkten, die zu erheblichen negativen Fair-Value-Bewertungen auf Rohstoffsicherungen und negativen Währungseinflüssen von rund -0,5 Mrd. EUR im ersten Quartal 2020 führten. Des Weiteren beeinflussten Aufwendungen für das Vorruhestandsprogramm im Zusammenhang mit “Audi.Zukunft” die Entwicklung des Operativen Ergebnisses negativ. Gegenläufig wirkten im Vorjahresvergleich geringere Aufwendungen im Bereich Forschung und Entwicklung. Der Rückgang begründet sich dabei vor allem durch Effizienzsteigerungen. Darüber hinaus reduzierten sich die Entwicklungskosten im Audi Konzern durch die Bündelung der Softwareentwicklung bei der Car.Software-Organisation innerhalb des Volkswagen Konzerns. Finanzergebnis Audi Konzern
1) zwischen der AUDI AG und der Volkswagen AG, Wolfsburg, vereinbarter finanzieller Markenausgleich für das Chinageschäft im Zusammenhang mit assoziierten Unternehmen 2) beinhaltet die Positionen FAW-Volkswagen Automotive Company, Ltd., Volkswagen Automatic Transmission (Tianjin) Company Ltd., SAIC Volkswagen Automotive Company Ltd., Markenausgleich Chinageschäft Das Finanzergebnis des Audi Konzerns lag in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 bei 530 (96) Mio. EUR. Dabei verzeichneten wir eine Verbesserung des Zinsergebnisses durch Erträge aus der Aufzinsung von Rückstellungen. Des Weiteren war der Zuwachs auf die Entwicklung des Übrigen Finanzergebnisses zurückzuführen. Hier sorgte im Wesentlichen das höhere Beteiligungsergebnis aufgrund der Veräußerung der Audi Electronics Venture GmbH, Gaimersheim, für den Anstieg. Gegenläufig wirkten Bewertungseffekte auf den Wertpapierfonds im Zusammenhang mit den pandemiebedingten Turbulenzen auf den Kapitalmärkten. Im Berichtszeitraum reduzierte sich das Ergebnis vor Steuern des Audi Konzerns auf 545 (1.196) Mio. EUR und die Umsatzrendite vor Steuern auf 4,4 (8,7) Prozent. Das Ergebnis nach Steuern lag bei 431 (929) Mio. EUR. – VERMÖGENSLAGE Zum 31. März 2020 verringerte sich die Bilanzsumme des Audi Konzerns gegenüber dem 31. Dezember 2019 auf 63.762 (66.878) Mio. EUR. Verkürzte Bilanz Audi Konzern
Die langfristigen Vermögenswerte des Audi Konzerns beliefen sich auf 33.434 (34.211) Mio. EUR. Wesentlicher Treiber für die Entwicklung war ein Rückgang der Investitionen in Sachanlagen aufgrund verstärkter Investitionsdisziplin. Das Eigenkapital des Audi Konzerns erhöhte sich zum 31. März 2020 auf 29.493 (28.395) Mio. EUR. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 46,3 Prozent gegenüber 42,5 Prozent zum 31. Dezember 2019. Dabei war der Anstieg vor allem auf erfolgsneutral zu erfassende versicherungsmathematische Effekte bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen zurückzuführen. Zum 31. März 2020 standen die Bilanzpositionen Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte bzw. Schulden im Wesentlichen in Verbindung mit dem geplanten Verkauf der Autonomous Intelligent Driving GmbH, München. Dieser soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 erfolgen. – FINANZLAGE Von Januar bis März 2020 erwirtschaftete der Audi Konzern einen Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.028 (2.113) Mio. EUR. Der Rückgang begründete sich dabei unter anderem durch das geringere Ergebnis sowie die nachteilige Entwicklung des Working Capital. Gegenläufig wirkte indessen die Korrektur des Ergebnisses um die nicht cashwirksamen sonstigen Aufwendungen vor allem im Zusammenhang mit negativen Fair-Value-Bewertungen auf Rohstoffsicherungen und negativen Währungseinflüssen. Die Netto-Liquidität des Audi Konzerns reduzierte sich zum 31. März 2020 auf 18.792 Mio. EUR gegenüber 21.754 Mio. EUR zum 31. Dezember 2019. Wesentlicher Treiber war die im ersten Quartal 2020 erfolgte Gewinnabführung in Höhe von 3.752 (1.096) Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2019 an die Volkswagen AG, Wolfsburg. Der Audi Konzern ist in das Cashpooling des Volkswagen Konzerns eingebunden. Netto-Cashflow und Netto-Liquidität Audi Konzern
MITARBEITER Aufgrund schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen durch die Ausbreitung des Coronavirus vereinbarten die AUDI AG und die Arbeitnehmervertretung kurzfristig, in Teilen der Standorte Ingolstadt und Neckarsulm gegen Ende des Berichtszeitraums Kurzarbeit einzuführen. Insbesondere Nachfragerückgänge und Engpässe in der Lieferkette im Zusammenhang mit der Coronapandemie führten in verschiedenen direkten und indirekten Bereichen des Unternehmens zu Arbeitsausfällen. Um Kontakte der Beschäftigten auf ein absolut notwendiges Minimum zu reduzieren, wurden an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen. In Bereichen, in denen die persönliche Anwesenheit für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes nicht notwendig ist, haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Auch an den ausländischen Standorten des Audi Konzerns reagierte man mit diversen Sicherheitsmaßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Im Rahmen von “Audi.Zukunft” haben wir das Vorruhestandsprogramm im ersten Quartal 2020 ausgeweitet. Als Basis für unsere Zusammenarbeit gelten die Volkswagen Konzerngrundsätze. Ziel ist eine Unternehmenskultur im Sinne dieser Grundsätze und unseres Kodex der Zusammenarbeit. PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHT – PROGNOSEBERICHT Der Vorstand der AUDI AG geht davon aus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft 2020 infolge der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 eine negative Wachstumsrate aufweisen wird. Risiken sehen wir darüber hinaus weiterhin in protektionistischen Tendenzen, Turbulenzen auf den Finanzmärkten sowie strukturellen Defiziten in einzelnen Ländern. Zudem werden die Wachstumsaussichten von anhaltenden geopolitischen Spannungen und Konflikten belastet. Wir erwarten, dass sowohl die fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch die Schwellenländer eine deutlich rückläufige Wirtschaftsentwicklung verzeichnen werden. Gleichwohl gehen wir von einer einsetzenden wirtschaftlichen Erholung im Verlauf des Jahres 2020 aus. Für die Entwicklung der Automobilmärkte im Jahr 2020 haben wir aufgrund der Coronapandemie für einzelne Regionen Szenarien entwickelt, die zum Beispiel auch die aktuellen Erfahrungen aus der Entwicklung in China berücksichtigen. Die Szenarien reflektieren die zeitlich unterschiedliche geographische Ausbreitung der Pandemie. Insgesamt erwarten wir, dass das weltweite Nachfragevolumen nach Neufahrzeugen im Jahr 2020 voraussichtlich zwischen 15 und 20 Prozent unter dem des Vorjahres liegen wird. In Westeuropa rechnen wir für das Jahr 2020 mit einem Neuzulassungsvolumen von Pkw, das um bis zu 20 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liegt. Dabei haben wir unterstellt, dass es nach einem sehr starken Rückgang im zweiten Quartal im dritten Quartal 2020 zu einer schnellen Erholung des Marktes kommt und im vierten Quartal das Vorjahresniveau fast wieder erreicht wird. In den für die Marke Ducati relevanten Motorradmärkten im Hubraumsegment über 500 ccm erwarten wir aufgrund der Coronapandemie einen weltweit deutlich rückläufigen Gesamtmarkt für das Gesamtjahr 2020. Auf Basis des in der Entwicklung der Automobilmärkte erläuterten Szenarios gehen wir für das Geschäftsjahr 2020 derzeit von folgender Entwicklung der Audi Spitzenkennzahlen aus: Aufgrund der Auswirkungen der Coronapandemie rechnen wir aktuell damit, dass die Auslieferungen an Kunden der Marke Audi und die Umsatzerlöse des Audi Konzerns voraussichtlich deutlich unter dem Wert des Vorjahres liegen dürften. Für das Operative Ergebnis des Audi Konzerns erwarten wir derzeit ein Ergebnis, das sich ebenfalls deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres bewegen sollte. Neben der negativen Marktentwicklung gehen wir dabei für das Gesamtjahr 2020 mit für uns im Vorjahresvergleich negativen Währungs- und Rohstoffbewertungseffekten aus – insbesondere infolge der Coronapandemie. Ein positiver Effekt auf das Operative Ergebnis 2020 wird aus den geplanten Maßnahmen des Audi Transformationsplans (ATP) erwartet. Zudem dürften die geplante Veräußerung der Autonomous Intelligent Driving GmbH, München, sowie geringere Entwicklungskosten durch die Bündelung der Softwareentwicklung in der Car.Software-Organisation im Volkswagen Konzern einen positiven Effekt auf das Operative Ergebnis 2020 haben. Für das Geschäftsjahr 2020 prognostizieren wir derzeit eine Kapitalrendite (RoI) für den Audi Konzern unter dem Vorjahreswert und unter unserem Mindestverzinsungsanspruch von 9 Prozent. Der Rückgang ist dabei vor allem auf das prognostizierte niedrigere Operative Ergebnis zurückzuführen. Zum aktuellen Zeitpunkt erwarten wir für das Geschäftsjahr 2020 – insbesondere infolge der Coronapandemie – einen Netto-Cashflow, der unter dem Wert des Vorjahres liegen sollte. Die Mittelzuflüsse aus der Veräußerung unserer Tochtergesellschaften Audi Electronics Venture GmbH, Gaimersheim, und Autonomous Intelligent Driving GmbH, München, wirken positiv. Trotz im Vorjahresvergleich deutlich geringerer Umsatzerlöse prognostizieren wir für das Geschäftsjahr 2020 derzeit eine Forschungs-und Entwicklungskostenquote, die unter der Quote des Vorjahres liegen sollte. Dies begründet sich vor allem durch geringere Entwicklungskosten im Zusammenhang mit der Bündelung der Softwareentwicklung in der Car.Software-Organisation im Volkswagen Konzern. Im Zusammenhang mit der Coronapandemie stellen wir insbesondere nicht produktbezogene Investitionen auf den Prüfstand. So rechnen wir trotz der aktuell prognostizierten negativen Umsatzentwicklung mit einer Sachinvestitionsquote, die sich ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres bewegen dürfte. – RISIKO- UND CHANCENBERICHT Zentrale Aufgabe des Risiko- und Chancenmanagements ist es, Risiken systematisch transparent zu machen, deren Beherrschbarkeit zu verbessern, aber auch Impulse zur Chancengenerierung oder -nutzung zu erzeugen. Dabei steht die Wertsteigerung des Unternehmens im Vordergrund. — RISIKEN AUS GESAMTWIRTSCHAFT, BRANCHE UND MÄRKTEN Grundsätzlich hat sich die Risikosituation aufgrund der Coronapandemie seit Veröffentlichung des Audi Finanzberichts 2019 verschärft. Seitens der Regierungen wurden und werden verstärkt Maßnahmen (unter anderem nationale Ausgangssperren, Isolation von Städten und Regionen, Verbote von Großveranstaltungen wie Messen und Schließung von Kindergärten, Schulen, etc.) ergriffen, um die weitere Ausbreitung der Coronapandemie zu verlangsamen. Im Audi Konzern haben wir frühzeitig reagiert. Um die Krise aktiv zu managen, wurde ein geschäftsbereichsübergreifender Krisenstab bei Audi gegründet, der alle gegensteuernden Maßnahmen koordiniert und den schrittweisen Wiederanlauf der Produktion sicherstellt. Die Aufrechterhaltung der Gesundheit unserer Mitarbeiter spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Gleichzeitig liegt der Fokus darauf, die Kernprozesse stabil zu halten und die Zahlungsabflüsse zu optimieren, um somit die kurz- und langfristige Handlungsfähigkeit von Audi sicherzustellen. Neben den nachfrage- und lieferkettenbedingten Produktionsstopps beeinflussten die pandemiebedingten Turbulenzen auf den Rohstoff- und Kapitalmärkten das Ergebnis des Audi Konzerns im ersten Quartal 2020 signifikant. Die Auswirkungen der Pandemie werden den Audi Konzern auch im weiteren Jahresverlauf beeinflussen. Dies wird voraussichtlich rückläufige Auslieferungen in allen Regionen und damit negative Einflüsse auf die Spitzenkennzahlen zur Folge haben. Die Risiken aus einer anhaltend rückläufigen Nachfrage und einer steigenden Wettbewerbsintensität könnten durch staatliche Konjunkturprogramme gemindert werden. — FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSRISIKEN Sich stetig verschärfende Gesetzgebungen zur Fahrzeugzulassung stellen große Herausforderungen für Audi dar. In diesem Kontext stehen die technische Realisierbarkeit, die organisatorische Leistbarkeit, die rechtzeitige Umsetzung sowie notwendige Änderungen von Entwicklungsprozessen, um neue Anforderungen abzubilden. Das bestehende Risiko hat sich aufgrund aktueller marktbedingter Ressourcenengpässe erhöht. Durch eine weitere Fokussierung der Projektmittel innerhalb der Technischen Entwicklung wird dem Risiko entgegengewirkt. — OPERATIVE RISIKEN Im Zusammenhang mit den Batteriezellen unserer vollelektrischen Fahrzeuge besteht grundsätzlich das Risiko von Versorgungslücken, woraus Auswirkungen auf die Werkauslastungen sowie auf unsere Volumen-, Ergebnis- und CO2-Ziele entstehen könnten. Noch im ersten Quartal 2020 zeigte sich eine Verschärfung dieses Risikos gegenüber der Darstellung im Finanzbericht 2019. Insbesondere vor dem Hintergrund der pandemiebedingt rückläufig erwarteten Entwicklung unserer Auslieferungen für das Jahr 2020 ist das genannte Risiko im zweiten Quartal 2020 jedoch neu zu bewerten. — RECHTSRISIKEN Im Februar 2020 hat das Gericht des Bundesstaats Montana (Montana State Court) einen Teil der vom Attorney General des Bundesstaats Montana geltend gemachten umweltrechtlichen Forderungen abgewiesen, die Klage aber hinsichtlich anderer Forderungen zugelassen. Volkswagen hat die Überprüfung dieser Entscheidung durch den Obersten Gerichtshof des Bundesstaats Montana (Montana Supreme Court) beantragt. Darüber hinaus ergaben sich im Berichtszeitraum gegenüber den Ausführungen zur voraussichtlichen Entwicklung des Audi Konzerns im Geschäftsjahr 2020 in den Kapiteln “Prognosebericht” und “Risiko- und Chancenbericht” – einschließlich des Abschnitts “Rechtsrisiken” – des zusammengefassten Lageberichts im Finanzbericht 2019 keine wesentlichen Änderungen. Insbesondere liegen dem Vorstand der AUDI AG basierend auf den vorhandenen und gewonnenen Informationen nach wie vor keine belastbaren Erkenntnisse oder Einschätzungen hinsichtlich der beschriebenen Sachverhalte vor, die zu einer anderen Bewertung der damit verbundenen Risiken führen würden.
Nach dem 31. März 2020 ergaben sich keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.
VERBRAUCHS- UND EMISSIONSWERTE SOWIE EFFIZIENZKLASSEN Stand: April 2020; alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes. Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt. Seit dem 1. September 2017 werden bestimmte Neuwagen bereits nach dem weltweit harmonisierten Prüfverfahren für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure, WLTP), einem realistischeren Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen, typgenehmigt. Seit dem 1. September 2018 ersetzt der WLTP schrittweise den neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ). Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind die nach dem WLTP gemessenen Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte in vielen Fällen höher als die nach dem NEFZ gemessenen. Dadurch können sich seit dem 1. September 2018 bei der Fahrzeugbesteuerung entsprechende Änderungen ergeben. Weitere Informationen zu den Unterschieden zwischen WLTP und NEFZ finden Sie unter www.audi.de/wltp. Aktuell sind noch die NEFZ-Werte verpflichtend zu kommunizieren. Soweit es sich um Neuwagen handelt, die nach WLTP typgenehmigt sind, werden die NEFZ-Werte von den WLTP-Werten abgeleitet. Die zusätzliche Angabe der WLTP-Werte kann bis zu deren verpflichtender Verwendung freiwillig erfolgen. Soweit die NEFZ-Werte als Spannen angegeben werden, beziehen sie sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebotes. Sie dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Zusatzausstattungen und Zubehör (Anbauteile, Reifenformat usw.) können relevante Fahrzeugparameter wie zum Beispiel Gewicht, Rollwiderstand und Aerodynamik verändern und neben Witterungs- und Verkehrsbedingungen sowie dem individuellen Fahrverhalten den Kraftstoffverbrauch, den Stromverbrauch, die CO2-Emissionen und die Fahrleistungswerte eines Fahrzeugs beeinflussen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoff- und Stromverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem “Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen” entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, D-73760 Ostfildern oder unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.
Dieser Bericht enthält Aussagen zum künftigen Geschäftsverlauf des Audi Konzerns. Diesen Aussagen liegen Annahmen zur Entwicklung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen einzelner Länder und Wirtschaftsräume, insbesondere für die Automobilbranche, zugrunde, die wir auf Basis der uns vorliegenden Informationen getroffen haben und die wir zurzeit als realistisch ansehen. Die Einschätzungen sind mit Risiken behaftet und die tatsächliche Entwicklung kann von der erwarteten abweichen. Sollten sich wesentliche Parameter bezüglich unserer wichtigsten Absatzmärkte ändern oder sich wesentliche Veränderungen bei den für den Audi Konzern relevanten Währungskursverhältnissen oder Rohstoffpreisen ergeben, wird das unsere Geschäftsentwicklung entsprechend beeinflussen. Darüber hinaus kann es auch zu Abweichungen von der voraussichtlichen Geschäftsentwicklung kommen, wenn sich die im Finanzbericht 2019 dargestellten Einschätzungen zu den Risiken und Chancen anders entwickeln als derzeit von uns erwartet oder sich zusätzliche Risiken bzw. Chancen oder sonstige den Geschäftsverlauf beeinflussende Faktoren ergeben. Die Zahlen in Klammern stellen die Werte des entsprechenden Vorjahreszeitraums dar. Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet, was bei der Addition zu geringfügigen Abweichungen führen kann. Kontakt: robert.schwarzl@audi.de
30.04.2020 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP – ein Service der EQS Group AG. |
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Unternehmen: | AUDI AG |
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WKN: | 675700 |
Börsen: | Regulierter Markt in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (General Standard), Hamburg, München, Stuttgart; Freiverkehr in Tradegate Exchange |
EQS News ID: | 1033693 |
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