Manz AG
Original-Research: Manz AG (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Manz AG – von Montega AG
Einstufung von Montega AG zu Manz AG
Unternehmen: Manz AG
ISIN: DE000A0JQ5U3
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 21.08.2017
Kursziel: 55,00
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: –
Analyst: Robert-Jan van der Horst
Strategische Neuausrichtung bietet signifikantes Upside-Potenzial
Nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen haben wir mit Manz über die
Potenziale der strategischen Neuausrichtung gesprochen und unsere Prognosen
grundlegend überarbeitet.
2017 ist geprägt von Umbrüchen: Nachdem der vormalige CRO Eckhard
Hörner-Marass nun den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernommen hat, wird
die Neuausrichtung des Konzerns weiter vorangetrieben. Im Fokus dieses
Wandels steht die Verringerung des Klumpenrisikos sowie der Abhängigkeit
von einzelnen Großprojekten und die Stärkung des Geschäfts mit
Serienlösungen. Dies führte im ersten Halbjahr zu einem Umsatzeinbruch im
Bereich Energy Storage um 66% auf 12,0 Mio. Euro, nachdem Manz beschlossen
hatte, die Zusammenarbeit mit einem Großkunden aus dem Bereich Consumer
Electronics nicht weiterzuführen. Zum anderen führte die Entwicklung neuer
Serienmaschinen im Bereich Electronics in H1 zu einem EBIT-Rückgang von
-5,8 Mio. Euro im Vorjahr auf -11,0 Mio. Euro.
Positiver Newsflow über Erfolge der Neuausrichtung erwartet: Wir rechnen in
den kommenden Monaten mit weiteren Aufträgen, die die Visibilität für die
kurz- und mittelfristigen Umsatzpotenziale deutlich erhöhen dürften. In den
Bereichen Electronics und Energy Storage werden in H2 mehrere
Serienprodukte am Markt eingeführt. Diese dürften sich bereits in Q4
positiv im Auftragseingang niederschlagen und eine erste Indikation für den
erwarteten Turnaround in 2018 liefern. Im Bereich Energy Storage rechnen
wir mit größeren Orders für Produktionsanlagen für die E-Mobilität. Zudem
dürften nach der erfolgreichen Installation der CIGS-Anlagen im kommenden
Jahr die Verhandlungen über Folgeaufträge beginnen, die die mittelfristige
Visibilität für den Solarbereich deutlich verbessern.
Prognosen angepasst: Die strategische Neuausrichtung der Manz AG birgt u.E.
signifikantes Wachstumspotenzial in den Bereichen Solar, Electronics und
Energy Storage. Wir haben daher unsere Schätzungen in allen Segmenten
grundlegend überarbeitet.
– Solar: Manz hat im Juni mit der Abarbeitung der CIGS-Großaufträge aus der
strategischen Zusammenarbeit mit der Shanghai Electric Group und der
Shenhua Group (Volumen: 263 Mio. Euro) begonnen. Dies sollte sich in der
zweiten Jahreshälfte 2017 sowie in H1 2018 deutlich positiv auf Umsatz und
Ergebnis auswirken. Wir gehen davon aus, dass sich in diesem Rahmen
Folgeaufträge ergeben werden, wenn die ersten CIGS-Linien erfolgreich
installiert wurden. Dafür spricht auch die kapitalunterlegte Partnerschaft
zwischen den Unternehmen und die deutliche finanzielle Beteiligung von
Shanghai Electric und Shenhua an der Weiterentwicklung der Technologie.
Wir rechnen Anfang 2019 mit weiteren Aufträgen und mit einer Fakturierung
ab dem Ende desselben Jahres. Dies haben wir in unseren Prognosen mit einem
temporären Umsatz- und Ergebnisrückgang in 2019 berücksichtigt. Weitere
Aufträge von anderen Kunden haben wir aufgrund der geringen Visibilität
noch nicht eingeplant. Sollte Manz einen solchen Auftrag im kommenden Jahr
gewinnen können, müssten wir unsere Schätzungen für diesen Bereich noch
einmal spürbar anheben. Bei entsprechender Auslastung sehen wir das
Potenzial für die EBIT-Marge im oberen einstelligen bis niedrigen
zweistelligen Bereich (MONe EBIT-Marge 2020: 9,8%).
– Electronics: Im Segment Electronics profitiert das Unternehmen im
Geschäft mit Lösungen für die Herstellung von Flat Panel Displays (FPD) und
Printed Circuit Boards (PCB) aktuell von einer Nachfragebelebung in Asien.
In diesem Subsegment (Electronic Components) dürfte die EBIT-Marge bereits
ein niedriges zweistelliges Niveau erreicht haben.
Im Subsegment Electronic Devices hingegen konzentriert sich Manz aktuell
auf die Entwicklung neuer Serienprodukte, von denen einige bereits im
zweiten Halbjahr Marktreife erreichen werden. Wir gehen davon aus, dass die
Umsätze mit diesen Produkten ab 2018 zu einem spürbaren Umsatz- und
Ergebniswachstum führen werden.
Insgesamt dürfte die Profitabilität im Bereich Electronic Devices leicht
hinter der des Bereiches Electronic Components zurückbleiben. In Summe
halten wir jedoch eine EBIT-Marge von rund 10% für erreichbar (MONe
EBIT-Marge 2020: 10,1%).
– Energy Storage: Nach der Risiko-Evaluation des Projekts eines Großkunden
aus dem Bereich Consumer Electronics hat Manz beschlossen, die
Zusammenarbeit nicht fortzuführen und legt den Fokus stärker auf
Produktionstechnologien für Batterien für die E-Mobilität. Hier lieferte
das Unternehmen bereits Pilotlinien für mehrere in Planung befindliche
Batterien-Gigafabs, die das Fundament für die Serienproduktion des
Segmentes in den kommenden Jahren legen dürften.
Wir gehen davon aus, dass Manz hier bereits in der zweiten Jahreshälfte
2017 weitere Aufträge gewinnen kann. In H2 2018 rechnen wir mit den ersten
profitablen Serienumsätzen. Verglichen mit dem früheren Geschäft mit der
Consumer Electronics-Industrie dürfte das Geschäft mit der
Automobilindustrie insgesamt eine höhere Visibilität, aber auch eine leicht
geringere Profitabilität aufweisen. Wir rechnen hier mittelfristig mit
einer EBIT-Marge von 7 bis 8% (MONe EBIT-Marge 2020: 7,8%).
– Contract Manufacturing: Durch die Beteiligung an Talus Manufacturing und
die Zusammenarbeit mit Lam Research konnte Manz die Umsätze im Bereich
Contract Manufacturing im ersten Halbjahr 2017 um 112,6% auf 40,4 Mio. Euro
steigern. Wir rechnen hier in den kommenden Jahren mit einer stabilen
Umsatzentwicklung bei einer EBIT-Marge im mittleren einstelligen Bereich
(MONe EBIT-Marge 2020: 5,1%).
– Service: Im Zuge der strategischen Neuausrichtung gewinnt auch das
Service Geschäft an Bedeutung. Während die Lösungen des Großkunden aus dem
Bereich Consumer Electronics in der Vergangenheit einen sehr kurzen
Lebenszyklus aufwiesen und entsprechend kaum After Sales-Umsätze
generierten, bieten Manz für die neuen Lösungen in den Bereichen
Electronics und Energy Storage umfassende Service Leistungen an.
Entsprechend gehen wir davon aus, dass das Segment Service mit der
wachsenden installierten Basis spürbar zulegen sollte. Wir rechnen hier mit
einer EBIT-Marge im niedrigen zweistelligen Bereich (MONe EBIT-Marge 2020:
12,0%).
In Summe rechnen wir damit, dass Manz mit der Kooperation im Bereich Solar
und der Neuausrichtung des Produktportfolios in den Segmenten Electronics
und Energy Storage in den kommenden Jahren mit einer CAGR 2017-2020e von
14,4% wachsen dürfte. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die
erwartete Umsatzentwicklung der einzelnen Segmente.
[Grafik]
Die EBIT-Marge sollte dabei sukzessive ansteigen und mittelfristig zwischen
8 und 9% erreichen. Die Ergebnisprognose für das laufende Jahr haben wir
aber v.a. aufgrund der höher als erwarteten Verluste im Bereich Energy
Storage und der Verzögerung beim Start des CIGS-Auftrags nach unten
revidiert. Gleichzeitig wurden die Mittelfristschätzungen erhöht, um die
Umsatzpotenziale der Neuausrichtung adäquater zu reflektieren. Aufgrund der
geringen Erfahrungswerte mit den neuen Produkten und der noch geringen
Visibilität haben wir den WACC vorerst von 7,6% auf 8,4% erhöht.
Fazit: Manz befindet sich aktuell in einem Wandel, der die hohe
Abhängigkeit von Großprojekten reduzieren und neue stabilere
Umsatzpotenziale erschließen soll. Auch wenn dieser Umbruch die operative
Entwicklung im laufenden Jahr deutlich belastet, sehen wir für die
kommenden Jahre signifikante Umsatz- und Ergebnispotenziale, die im
aktuellen Kurs noch nicht ausreichend abgebildet werden. Wir haben unsere
Prognosen grundlegend überarbeitet und unser DCF-basiertes Kursziel von
46,00 Euro auf 55,00 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung wird bestätigt.
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in
Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine
Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega
unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,
Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus ‘Deutsche Nebenwerte’
und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die
Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und
Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikationen
gehört die Organisation von Roadshows, Fieldtrips und Sektorkonferenzen zum
Leistungsspektrum der Montega AG.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/15549.pdf
Kontakt für Rückfragen
Montega AG – Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
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