Pfleiderer AG
Pfleiderer AG: Konzern-Zwischenmitteilung über den Zeitraum 1. Januar 2012 bis 31. März 2012
Pfleiderer AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG 19.07.2012 09:52 Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. --------------------------------------------------------------------------- Konzern-Zwischenmitteilung über den Zeitraum 1. Januar 2012 bis 31. März 2012 der Pfleiderer AG in Insolvenz Inhalt 2 Konzern-Zwischenmitteilung 2 Wesentliche Ereignisse 3 Rahmenbedingungen 3 Ertragslage 4 Finanz- und Vermögenslage 4 Beschäftigte 5 Haftungsausschlussklausel 5 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wesentliche Ereignisse Der Vorstand der Pfleiderer AG i.I., Kennedydamm 55, 40476 Düsseldorf, Deutschland, HRB 14555, hat am 28. März 2012 beim Amtsgericht Düsseldorf den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens sowie auf Anordnung der Eigenverwaltung gestellt. Dabei wurde darum gebeten davon abzusehen, ein allgemeines Verfügungsverbot oder einen Zustimmungsvorbehalt anzuordnen und anstelle eines vorläufigen Insolvenzverwalters einen vorläufigen Sachwalter zu bestellen. Das Gericht setzte zunächst einen vorläufigen Gläubigerausschuss ein. In einer telefonischen Gläubigerausschusssitzung schlug der vorläufige Gläubigerausschuss einstimmig Herrn Rechtsanwalt Horst Piepenburg, Düsseldorf zum vorläufigen Sachwalter vor. Nachfolgend haben folgende Konzerngesellschaften einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt: Pfleiderer Infrastrukturtechnik GmbH und Co. KG (2.4.2012) Pfleiderer Infrastrukturtechnik Verwaltungs- GmbH (2.4.2012) Pfleiderer Finance B.V., Niederlande (20.4.2012 - Antrag auf Zahlungsaussetzung) Am 17. April 2012 hatte der vom Amtsgericht Düsseldorf bestellte vorläufige Sachwalter Rechtsanwalt Horst Piepenburg sein Gutachten erstattet mit der Anregung, das Insolvenzverfahren zu eröffnen, die Eigenverwaltung anzuordnen, den Berichts- und Prüfungstermin nicht zusammenzulegen und einen vorläufigen Gläubigerausschuss zu bestellen mit den bisherigen Mitgliedern sowie mit dem Vorschlag, weitere Mitglieder zu bestellen, die die Gläubiger entsprechend seinen Ermittlungen weitergehend repräsentieren. In seinem Gutachten kommt der vorläufige Sachwalter zu der Feststellung des Eröffnungsgrundes der Überschuldung gemäß § 19 Insolvenzordnung und einer Verfahrenskostendeckung gemäß § 54 Insolvenzordnung. Kurz vor Antragstellung ist es der Gesellschaft außerdem gelungen, von den Finanzgläubigern der Gesellschaft einen 'Non action letter' zu erhalten, in dem diese sich verpflichten für den Fall der Insolvenzantragstellung durch die Pfleiderer AG die mithaftenden Tochtergesellschaften vorläufig nicht in Anspruch zu nehmen. Dadurch konnte eine Antragspflicht in den operativen Gesellschaften verhindert und diese von den Auswirkungen der Insolvenz der Muttergesellschaft isoliert werden. Mit Beschluss des Amtsgerichtes Düsseldorf vom 17.04.2012, 13:00 Uhr, wurde das Insolvenzverfahren wegen Überschuldung eröffnet. Gleichzeitig wurde die Eigenverwaltung angeordnet. Die Schuldnerin ist damit berechtigt, unter der Aufsicht des Sachwalters die Insolvenzmasse zu verwalten und über sie zu verfügen. Uniboard(R) USA LLC, eine Tochtergesellschaft der Pfleiderer AG hat im Januar 2012 den Verkauf ihrer Produktionsstätten in Moncure, North Carolina/USA, an eine Tochtergesellschaft des chilenischen Unternehmens Paneles Arauco S.A. abgeschlossen. Die Produktionsstätten stellen Mitteldichte Faserplatten (MDF) und Spanplatten her und wurden für 62 Mio. US-Dollar (inklusive Working Capital) verkauft (ca. 47,5 Mio. Euro). Rahmenbedingungen Die Konjunktur hat in Deutschland im ersten Quartal wieder an Schwung gewonnen. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2011 um 0,2% gegenüber dem Vorquartal schrumpfte hat es nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamts im ersten Quartal um 0,5% gegenüber dem Vorquartal zugelegt. Damit wuchs Deutschland deutlich stärker als der Euroraum, der im Durchschnitt gegenüber dem Vorquartal nur stagnierte. Für das Gesamtjahr 2012 erwarten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten dennoch ein Wachstum des BIP in Deutschland von rund 0,9% (2011: 3,1%). Für 2013 rechnen sie dagegen mit einer wieder anziehenden Wachstumsrate von 2,0%. In den USA ist das BIP nach ersten Berechnungen des Bureau of Economic Analysis im ersten Quartal 2012 annualisiert um 1,9% gegenüber dem Vorquartal gewachsen, nach 3,0% im Vorquartal. In Osteuropa hat sich der Konjunkturaufschwung fortgesetzt. Nachdem Russland im letzten Quartal 2011 mit 1,2% gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs, legte es im ersten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr um 1,1% zu. In Polen gab es einen Zuwachs des BIP im ersten Quartal 2012 im Vergleich zum Vorquartal von 0,6%. Damit hält sich Polen weiterhin an der europäischen Wachstumsspitze. Die Umsatzentwicklung für Holzwerkstoffe wies nach Angaben des Verbands der deutschen Holz- und Möbelindustrie in den ersten vier Monaten 2012 einen Rückgang von 1,0% gegenüber der Vorjahresperiode auf. Einem Umsatzrückgang von 11,3% mit dem Ausland steht ein Zuwachs der Inlandsnachfrage von 4,6% gegenüber. Die Umsätze der deutschen Möbelindustrie legten nach Angaben des VDM in den ersten vier Monaten um 5,7% gegenüber der Vorjahresperiode zu. Umsatz und Ertragslage Aufgrund des geplanten Verkaufs des nordamerikanischen Geschäfts sowie des europäischen Laminatfußbodengeschäfts weisen wir diese unter nicht fortzuführenden Aktivitäten aus. Der Konzernumsatz der fortzuführenden Aktivitäten der Pfleiderer AG sank in den ersten drei Monaten des Kalenderjahres 2012 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 2,4% auf 256,4 Mio. Euro. Der Umsatz des Gesamtkonzerns sank im gleichen Periodenvergleich um 0,6% auf 388,9 Mio. Euro, nicht zuletzt auch wegen des Verkaufs des MDF Werkes in Moncure/USA im Januar 2012. Insgesamt waren die Mengen verkaufter Platten rückläufig, am stärksten in Nordamerika. Die Mengen abgesetzter Rohspanplatten in West- und Osteuropa legten gegenüber der Vorjahresperiode zu, wohingegen sie in Nordamerika deutlich sanken. Bei MDF verzeichneten wir in allen Regionen Mengenrückgänge. Die abgesetzten Mengen beschichteter Spanplatten gingen in Westeuropa und Nordamerika zurück, stiegen allerdings in Osteuropa. Laminatfußboden konnte in Nordamerika deutliche Mengenzuwächse verzeichnen. Die Preise für Rohspanplatten in Westeuropa waren leicht rückläufig, wohingegen sie in Osteuropa stiegen und in Nordamerika stagnierten. Während die MDF Preise in Westeuropa stagnierten konnten sie in Osteuropa und Nordamerika zulegen. Die Preise beschichteter Spanplatten konnten in allen drei Regionen Anstiege verbuchen. Wechselkurseffekte insbesondere aus dem Zloty belasteten den Umsatz mit 3,2 Mio. Euro. Das operative EBITDA der fortzuführenden Aktivitäten stieg im ersten Quartal dieses Jahres um rund 28% gegenüber der Vorjahresperiode. Unter Berücksichtigung der nicht-operativen Sondereffekte stieg das EBITDA um 17,8%. Im Gesamtkonzern verbesserte sich das operative EBITDA sogar um rund 74%. Da weiterhin noch laufenden Restrukturierungskosten anfielen und die finanzielle Restrukturierung noch nicht umgesetzt werden konnte, war das Ergebnis der fortzuführenden Aktivitäten vor Ertragsteuern noch negativ. Vermögenslage Aufgrund der Umgliederung der nordamerikanischen Aktivitäten zum Halbjahr 2011 in Aktiva und Passiva aus nicht fortzuführenden Aktivitäten ist der Abschluss nur noch sehr begrenzt mit dem Stand aus den Vorjahren vergleichbar. Die Bilanzsumme betrug zum 31. März 2012 rund 1.274 Mio. Euro. Auf der Aktivseite gliedert sich die Bilanzsumme in 627,2 Mio. Euro für kurzfristige Vermögenswerte und 647,1 Mio. Euro für langfristige Vermögenswerte. Die Struktur der Passivseite ist immer noch von der schwebenden Neufinanzierung des Konzerns geprägt. Bis zur Umsetzung der vereinbarten Schritte im Zuge der Neufinanzierung werden diese langfristigen Finanzverbindlichkeiten als kurzfristig ausgewiesen. Das Konzern-Eigenkapital nahm insgesamt auf -171,2 Mio. Euro ab. Die Nettoverschuldung des Konzerns inklusive der nordamerikanischen Finanzverbindlichkeiten lag zum 31.03.2012 bei 1.057,3 Mio. Euro. Cashflow In den ersten drei Monaten 2012 verzeichnete die Gesellschaft aus laufender Geschäftstätigkeit einen Zufluss der ausreichte, um die erforderliche Investitionstätigkeit zu finanzieren. Beschäftigte Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sank zum Stichtag 31. März 2012 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresstichtag um 9,9% auf 4.753. In Westeuropa nahm die Belegschaft im Zuge der Werksschließungen um 10,6% auf 2.321 ab, in Osteuropa legte sie leicht um 0,5% auf 1.589 zu. In Nordamerika nahm die Zahl der Beschäftigten nach dem Verkauf des Werks in Moncure um 23,2% auf 843 ab. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Am 17. April 2012 hatte der vom Amtsgericht Düsseldorf bestellte vorläufige Sachwalter Rechtsanwalt Horst Piepenburg sein Gutachten erstattet mit der Anregung, das Insolvenzverfahren zu eröffnen und die Eigenverwaltung anzuordnen. Das Gericht Düsseldorf hat diesem Antrag am gleichen Tag stattgegeben. Zum 11. Mai 2012 schied Herr Hans H. Overdiek aus dem Vorstand aus. Mit Wirkung zum 14. Mai 2012 wurde Herr Elmar Geissinger in den Vorstand berufen. Haftungsausschlussklausel Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf den aktuellen Einschätzungen des Pfleiderer-Managements und auf bestimmten Annahmen über künftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb einer möglichen Kontrolle und/oder des Einflussbereichs von Pfleiderer liegen und daher von Pfleiderer nicht präzise eingeschätzt werden können. Diese Risiken und Unsicherheiten können dazu führen, dass die tatsächliche Entwicklung erheblich von den Einschätzungen abweicht. Hierzu gehören unter anderem das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die Umsetzung des Restrukturierungskonzeptes, die erfolgreiche Integration von Neuerwerben und die Realisierung erwarteter Synergieeffekte. Düsseldorf, den 18. Juli 2012 Hans-Joachim Ziems Versicherung der gesetzlichen Vertreter Erklärung gemäß §37y WpHG i.V.m. § 37w Abs. 2 Nr. 3 WpHG Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind. Düsseldorf, den 18. Juli 2012 Hans-Joachim Ziems 19.07.2012 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. 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