Gruppe Börse Stuttgart
Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V.: Börse Stuttgart reagiert mit neuem Marktmodell auf schärferen Wettbewerb
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Verbindung der Vorteile von elektronischem und Skontroführerhandel
Die Börse Stuttgart antwortet mit einem neuen Marktmodell auf den sich
verschärfenden börslichen wie außerbörslichen Wettbewerb. Dabei sollen die
Vorzüge des elektronischen Handels mit denen der Skontroführerbörse
verknüpft werden. Im Rahmen des neuen Marktmodells ist vorgesehen, dass die
Verantwortung für die Preisfeststellung von den Skontroführern (früher:
Kursmakler) auf die Börse übergeht. Dies bedeutet den Wechsel von der
Skontroführerbörse zu einem elektronischen Handelssystem gemäß § 25
Börsengesetz. Gleichzeitig werden die Vorteile einer Skontroführerbörse wie
hohe Handelsqualität und Liquidität durch den Einsatz so genannter
Quality-Liquidity-Provider (QLP) sichergestellt. Einen entsprechenden
Abstimmungsprozess haben die Gremien der Gruppe Börse Stuttgart heute mit
der Entscheidung abgeschlossen, bis spätestens 1. Januar 2007 ein neues
Marktmodell für den Handel mit verbrieften Derivaten einzuführen.
Sukzessive soll im Anschluss eine entsprechende Anpassung aller weiteren
Wertpapiersegmente folgen.
‘Damit schaffen wir die Voraussetzungen, auch künftig den sich wandelnden
Anforderungen von Privatanlegern, Emittenten und Intermediären gerecht zu
werden und flexibel auf sich verändernde Marktanforderungen reagieren zu
können,“ sagte Thomas Munz, Vorstand der Vereinigung Baden-Württembergische
Wertpapierbörse e.V. (Börsenverein). Dies umfasse Wünsche aus dem Markt
nach engen Spreads und hoher Preisqualität, höherer
Ausführungsgeschwindigkeit und transparenten Gebühren, Flexibilität für
Emittenten sowie Anlegerschutz. ‘Gleichzeitig bereiten wir die Basis, um
uns auch künftig von anderen börslichen und außerbörslichen Plattformen
differenzieren zu können“, so Munz. Als Privatanlegerbörse sei es Stuttgart
stets Verpflichtung gewesen, auf die Anforderungen aus dem Markt zu
reagieren, sagte der Vorstand des Börsenvereins, dessen Satzungszweck die
Förderung des Finanzplatzes Baden-Württemberg ist.
Mit der elektronischen Preisermittlung wird nicht nur den Anforderungen des
Marktes nach höherer Ausführungsgeschwindigkeit Rechnung getragen, sondern
es wird auch nachvollzogen, was heute bereits Usus ist: der umfassende
Einsatz von elektronischen Systemen im börslichen Handel zur Vorbereitung
der Preisermittlung. Ohne den massiven Einsatz von technischen Ressourcen
wären die Qualität und die Geschwindigkeit im Skontroführerhandel heute
bereits nicht mehr darstellbar. Die Börse Stuttgart schließt diese
technische Entwicklung mit dem Übergang zur elektronischen Preisermittlung
ab. Wie Munz sagte, vollziehe die Börse Stuttgart damit auch regulatorisch
eine Entwicklung nach, die am Markt bereits weitgehend stattgefunden habe.
‘In der Praxis der vergangenen Jahre hat die Börse durch in den Regelwerken
festgeschriebene Qualitätsanforderungen zunehmend Einfluss auf die
Preisfeststellung genommen. Nun geben wir dieser Entwicklung einen
rechtlichen Rahmen“; sagte Munz.
Bei der Börse Stuttgart AG wird künftig das neue Ressort Marktsteuerung, wo
die Handelsprozesse praktisch kontrolliert und gesteuert werden,
angesiedelt sein. Gleichzeitig wird die Börse Stuttgart AG für die
Durchsetzung der Qualitätsanforderungen im Handel verantwortlich sein. Der
Börsenträger, die Baden-Württembergische Wertpapierbörse GmbH, der sich
seit der Trennung von der Börse Stuttgart AG im vergangenen Jahr auf die
mit der Trägerschaft der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse
verbundenen öffentlich-rechtlichen Aufgaben konzentriert, ist weiterhin für
die Überwachung des Börsenhandels zuständig.
QLP sichert Qualität und Liquidität auch bei elektronischer Preisermittlung
Das System einer elektronischen Preisermittlung beinhaltet nicht
automatisch Qualitätskontrolle und Liquiditätsspende. Auf Grund der
Erfahrungen mit anderen elektronischen Handelsplattformen wird daher pro
Wertpapiersegment ein so genannter QLP (Quality-Liquidity-Provider) tätig
werden. Dieser übernimmt die Aufgaben der Liquiditätsspende und der
Qualitätssicherung, wie sie ähnlich bisher der Skontroführer inne hatte.
Aufgabe des QLP wird es sein, insbesondere im Derivatehandel
Plausibilitätsprüfungen (z.B. der Emittenten-Quotes und der Preisabfolge)
durchzuführen sowie durch das Bereitstellen von Liquidität Teilausführungen
zu vermeiden und die Ausführungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Das
privatanlegerfreundliche Auktionsprinzip sowie das Best-Price-Prinzip und
das Best-Size-Prinzip werden erhalten bleiben.
Flexibilität für Emittenten
Emittenten können im neuen Marktmodell künftig zwischen unterschiedlichen
Intensitätsstufen beim Handel ihrer Produkte wählen. Vorgesehen sind im
Derivatehandel derzeit drei unterschiedliche Handelsmodelle. Damit, so
Munz, biete man den Kunden auf den Markt zugeschnittene Lösungen an. Alle
drei Formen unterscheiden sich durch den Grad der Liquiditätsspende des
QLP. Die Plausibilitätskontrolle durch den QLP und damit die
Qualitätskontrolle bleibt bei allen drei Formen erhalten.
Transparentes Börsen-Entgelt
An die Stelle von Börsengebühr und Courtage tritt ein Transaktionsentgelt
pro ausgeführter Order. So wird die Gebührenstruktur transparenter und
berechenbarer. ‘Wir bieten damit den Handelsteilnehmern eine höhere
Kalkulationssicherheit“, sagte Munz.
Ein Dienstleister pro Segment sichert hohe Qualität
Für die Sicherung und den Ausbau der Handelsqualität der Börse Stuttgart
ist es entscheidend, sich auch künftig von anderen Handelsplattformen
differenzieren zu können. Wie der Erfolg des Spezialsegments EUWAX in den
vergangenen Jahren gezeigt hat, konnte dies in enger Zusammenarbeit mit
einem spezialisierten Skontroführer, der Euwax AG, gelingen. Daher setzt
die Börse Stuttgart mit dem neuen Marktmodell auf das bewährte Prinzip mit
einem Dienstleistungspartner pro Wertpapiersegment. ‘Denn Qualität und
Leistung benötigen schlanke Strukturen und klare Verantwortlichkeiten – am
besten innerhalb der Gruppe Börse Stuttgart“, sagte Munz. ‘Ein
Dienstleister, der ausschließlich in Stuttgart tätig ist, hat auch ein
Interesse daran, unseren Platz nach vorne zu bringen, insbesondere wenn er,
wie die Euwax AG zur Gruppe gehört“, so Munz. Dieses Erfolgsmodell, das
einen spezialisierten Skontroführer pro Segment und die Fähigkeit zur
Differenzierung von anderen Plätzen beinhaltet, wolle man nun im Rahmen des
neuen Marktmodells weiter optimieren. ‘Der Erfolg der vergangenen zehn
Jahre gibt uns Recht“, so Munz.
Wie Munz betonte, habe der Wettbewerb zwischen den Börsen wesentliche
Innovationen für den Markt und besonders für Privatanleger hervorgebracht.
Durch ihre Innovationen und wettbewerbsfähigen Dienstleistungen konnte so
die Börse Stuttgart die Marktführerschaft in diesem Segment erringen.
Aktuell verzeichnet die Börse Stuttgart im Marktsegment des börslichen
Handels mit verbrieften Derivaten einen Marktanteil von 70,2 Prozent
(erstes Quartal 2006). 1995 lag der Marktanteil noch bei 15 Prozent.
Seitdem wurde mehrfach versucht, das Modell zu kopieren. Dennoch konnte die
Börse Stuttgart im Schulterschluss mit der Euwax AG ihr Geschäft
kontinuierlich ausbauen.
Euwax AG als QLP für Handel mit verbrieften Derivaten
Die erarbeitete hohe Qualität an der Börse Stuttgart gilt es mit bewährten
Partnern auszubauen, die ihre ganze Innovationskraft dem Platz Stuttgart
ausschließlich zur Verfügung stellen. ‘Wer sollte bewährter sein, als die
Euwax AG, mit der wir seit Jahren hervorragend zusammenarbeiten und die
inzwischen Teil der Gruppe ist?“ sagte Munz. Dass Stuttgart so erfolgreich
ist – gerade bei verbrieften Derivaten – liegt u.a. an der langfristigen
Zusammenarbeit mit einem Partner, der Euwax AG. Durch diese enge
Zusammenarbeit war eine erfolgreiche Differenzierung gegenüber anderen
Börsenplätzen erst möglich. ‘Wir wollen unseren Wettbewerbern auch
weiterhin immer einen Schritt voraus sein“, so Munz.
Dementsprechend wird künftig die Euwax AG im elektronischen Handel mit
verbrieften Derivaten der QLP am Börsenplatz Stuttgart sein. ‘Der
Börsenplatz Stuttgart profitiert von der Fortsetzung dieser engen,
erfolgreichen Zusammenarbeit und der Innovations- und Investitionskraft der
Euwax AG“, sagte Munz. Bereits Anfang 2003 hatte der Börsenverein durch den
Erwerb der Satzungsmehrheit an der Euwax AG den ersten Schritt eingeleitet,
um die Expertise und die Kapitalkraft der Skontroführergesellschaft für den
Börsenplatz Stuttgart zu sichern.
Keine Änderung bei Anbindung und Abwicklung über Xontro
Anbindung und Abwicklung der Geschäfte erfolgt weiterhin über das
Orderrouting- und Handelssystem Xontro. ‘Gleichzeitig werden wir unsere
peripheren Systeme entsprechend unserer Bedürfnisse weiterentwickeln“, so
Munz. Die eigenen Systeme sind so konzipiert, dass sie auch an eine andere
Handelsplattform angedockt werden können.
(c)DGAP 11.05.2006
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Sprache: Deutsch
Emittent: boerse-stuttgart AG
Schlossstraße 20
70174 Stuttgart Deutschland
Telefon: +49 (0)711-222-985-0
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