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AlixPartners: Banken bleiben die wichtigsten Geldgeber des Mittelstands, doch Unitranche-Anbieter gewinnen europaweit an Boden
DGAP-News: AlixPartners / Schlagwort(e): Studie/Finanzierung AlixPartners-Studie zur Mittelstandsfinanzierung in Europa
München, 31. März 2016 – Über die letzten 12 Monate war eine zunehmend große Vielfalt an Nicht-Banken in der Mittelstandsfinanzierung tätig. Dies gilt sowohl für das untere Marktsegment (unter 20 Millionen Euro bilaterale Verschuldung) als auch für die großen Unternehmensfinanzierungen im Mittelstandsbereich (Club-Deals oder Konsortialfinanzierungen oberhalb von 200 Millionen Euro). Das zeigt der Mid-Market-Debt-Survey des global tätigen Beratungsunternehmens AlixPartners, der gerade zum dritten Mal veröffentlicht wurde. Noch dominieren traditionelle Banken das Geschäft mit Fremdfinanzierungen – doch ihr Vorsprung schrumpft Mit 67 Deals schaffte es die HSBC, ihre Position als europaweit stärkste Mittelstands-Kreditgeberin das zweite Jahr in Folge zu halten, wenn auch der Abstand zu RBS und Lloyds geringer wurde. Die HSBC war im Jahr 2015 an 15 Prozent aller in der AlixPartners-Studie berücksichtigten Kredite beteiligt; in Großbritannien und Irland betrug ihr Anteil 27 Prozent (gegenüber 38 Prozent im Vorjahr). Trotz einer Verzerrung der Daten durch die üblicherweise oft hastig abgeschlossenen Jahresend-Kredite im Dezember deutet laut Analyse einiges darauf hin, dass die Kreditanbieter im Jahr 2015 stärker auf Kreditqualität achteten und sich auf das Halten ihrer Marktanteile fokussierten. Nach dem ersten Halbjahr wurde über mehrere Kreditanbieter berichtet, die Transaktionen mit aggressivem Leveraging oder offensiven Preisanfragen abgelehnt hätten. Die Nicht-Banken gewinnen als Kreditgeber an Attraktivität Das Volumen von Refinanzierungen sank, das von Unitranchen stieg Die fundamentalste und noch immer andauernde Veränderung des Jahres 2015 war jedoch die wachsende Marktdurchdringung mit Unitranche-Produkten aus der Hand von Nicht-Banken – wenn auch unter zunehmender Beteiligung einiger Banken. Erstrangige Kredite blieben zwar weiterhin die häufigste Finanzierungsform im Mittelstand, ihr Marktvolumen sank jedoch im letzten Jahr von 70 Prozent auf 62 Prozent. Treiber für diesen Rückgang ist die zunehmende Verbreitung von Unitranche-Geschäften auf bilateraler Basis durch Kreditfonds, die nach der formalen Kreditgewährung schnelle Transaktionen bei geringen Risiken erlauben. Im Jahr 2015 registrierte die Studie rund 111 Unitranche-Geschäfte (gegenüber 69 im Jahr 2014, wobei die geographische Reichweite der Erhebung gegenüber 2014 erweitert wurde). 72 Prozent davon wurden auf bilateraler Basis gewährt. Zunehmend zeigten sich größere Kreditfonds bereit, einzelne Geschäfte bis zu einem Volumen von 300 Millionen Euro zu zeichnen. Einige Banken, darunter die Bank of Ireland, Lloyds und Macquarie, haben auf die wachsende Präsenz der Kreditfonds reagiert und sich an einigen größeren Unitranche-Geschäften beteiligt, die dieser Analyse zugrunde liegen. Nach ersten Ankündigungen im Jahr 2014 ließ sich 2015 eine wachsende Zahl von Partnerschaften zwischen Banken und Kreditfonds beobachten (beispielsweise die Allianz der Royal Bank of Scotland mit Hermes, AIG und M&G Investments oder die informelle Partnerschaft zwischen Barclays und Ares Management). Diese Verbindungen erhöhen die Schlagkraft, operative Geschwindigkeit und die gegenseitige Kapitalnutzung in einem wettbewerbsintensiven Markt. In der zweiten Jahreshälfte 2015 stieg die Wettbewerbsintensität weiter: Mehrere neue Kreditfonds, die auf Nischenmärkte zielen, traten in den Markt ein. Dies betrifft vor allem das untere Segment des Mittelstandsmarkts. Zugenommen hat auch die geografische Reichweite der Unitranche-Kreditgeber. Die Kreditfonds dringen zunehmend in Regionen vor, die bislang von lokalen Banken dominiert wurden, wie etwa die iberische Halbinsel, die Benelux-Länder und Nordeuropa. Jan Kantowsky, Managing Director bei AlixPartners: “Wir sehen auch weiterhin starkes Wachstum bei der Kreditvergabe durch Nicht-Banken. Dies betrifft die Zahl der Kreditfonds und Transaktionen ebenso wie die von diesen Fonds verwalteten Anlagegelder. Die Folge ist ein weiter zunehmender Wettbewerb, was tendenziell zu besseren Konditionen für Kreditnehmer führt. Für das Jahr 2016 erwarten wir weiteres Wachstum in der Kreditfinanzierung durch Nicht-Banken, weil sich Europa zunehmend in einen Finanzierungsmarkt nach US-Vorbild verwandelt. Wir glauben, dass der Wettbewerb in der Mittelstandsfinanzierung in Europa mittelfristig intensiver wird und die Zahl der klassischen Bankkredite weiter abnimmt. Künftig werden große Kreditfonds aller Wahrscheinlichkeit nach versuchen, neue Regionen zu erschließen, die bisher von lokalen Banken dominiert werden – wie etwa die Benelux-Länder, die iberische Halbinsel und Nordeuropa.”
Im ersten Halbjahr 2015 wurde die Studie geographisch um Skandinavien erweitert, im zweiten Halbjahr kamen auch Italien, Polen, Portugal, Spanien und die Schweiz hinzu.
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2016-03-31 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP – ein Service der EQS Group AG. |