JDC Group AG
Original-Research: JDC Group AG (von GBC AG): Kaufen
Original-Research: JDC Group AG – von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu JDC Group AG
Unternehmen: JDC Group AG
ISIN: DE000A0B9N37
Anlass der Studie: GBC Managementinterview
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 8,40 EUR
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Cosmin Filker
Die JDC Group AG hat im März die vorläufigen Zahlen für das abgelaufene
Geschäfts-jahr 2016 veröffentlicht. Daraus wird ersichtlich, dass die in
den vergangenen Geschäftsjahren umgesetzte Neustrukturierung Früchte trägt.
Bei einem leichten Umsatzanstieg auf 77,2 Mio. EUR (VJ: 75,4 Mio. EUR)
konnte das EBITDA auf 2,7 Mio. EUR (VJ: 1,3 Mio. EUR) verdoppelt werden.
Der GBC-Analyst Cosmin Filker hat mit dem Unternehmensvorstand Ralph Konrad
über die jüngste Entwicklung sowie die künftigen Potenziale der JDC Group
AG gesprochen.
GBC AG: Herr Konrad, gemäß der vorläufigen Zahlen wird ein signifikanter
Ergebnissprung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 ersichtlich. Was sind die
wichtigsten Faktoren für diese Entwicklung?
Ralph Konrad: Im GJ 2016 war für uns ein entscheidendes Jahr. Erstens haben
wir im März unsere allesmeins Digitalstrategie gestartet, nur zwei Monate
später mit Geld.de unsere wahrscheinlich wichtigste Transaktion überhaupt
gemacht und wiederum zwei Monate später die Privatkundenbestände von Aon
Deutschland übernommen. Damit haben wir auf der einen Seite erheblich in
Digitalisierung investiert und auf der anderen Seite mit Geld.de und Aon
fast 180.000 Kunden dazugewonnen, mit denen wir nun in einer direkten
Maklerbeziehung stehen.
Die neu erworbenen Verträge zahlen eine jährlich wiederkehrende Courtage
von rund 5 Mio. EUR, für die keine Provision an Weitervermittler fließt.
Insofern sind diese Bestände für uns hoch rentabel und helfen, uns in eine
andere Ertragsdimension zu bewegen. Neben dem sehr guten operativen
Versicherungsgeschäft war dieser Effekt der Grund für die Verdopplung des
EBITDA auf 2,7 Mio. EUR, obwohl wir noch rund 0,5 Mio. EUR einmalige
Transaktionskosten im Zusammenhang mit den Bestandserwerben zu verdauen
hatten.
GBC AG: Die JDC Group AG ist Teil eines Marktes, der von
Konsolidierungstendenzen geprägt ist. Wie positioniert sich Ihre
Gesellschaft, um als Profiteur aus dem aktuellen Marktumfeld hervorzugehen?
Ralph Konrad: In Sachen Konsolidierung würde ich mehr von Endspiel als von
Tendenz sprechen wollen. Von den rund 250.000 Vermittlern heute werden in
10 Jahren mindestens 100.000 aus dem Markt ausgeschieden sein. Das
bestreitet heute kein Brancheninsider mehr. Damit treffen erhebliche
Investitionen in die Plattform und Digitalisierung auf einen schrumpfenden
Einzelmaklermarkt. Wer nicht mindestens in eine Größe wächst, die wir
bereits haben, wird keine Chance mehr haben, seine Investitionen zu
refinanzieren. Diese Unternehmen werden dann an größere Marktteilnehmer
(z.B. an uns) verkauft oder – und davon profitieren wir besonders – lagern
ihre Geschäftsabwicklung auf große Player aus. Neben den Bestandserwerben
ist dies der Hauptgrund, warum wir in den vergangenen Jahren wachsen
konnten, obwohl die Branche geschrumpft ist.
GBC AG: Wie läuft die Integration der in 2016 erworbenen neuen
Kundenbestände, insbesondere Geld.de?
Ralph Konrad: Das könnte nicht viel besser laufen. Die Überführung der
Bestände hat insbesondere beim Großbestand Geld.de reibungslos
funktioniert. Nach nun rund einem Jahr können wir auch sehen, dass der
Bestand sehr stabil ist und uns ertragsseitig auch lange Zeit Freude
bereiten wird. Zudem konnten wir die Plattform modernisieren und in der
Funktionalität auf Augenhöhe mit Check24 oder Verivox bringen. Geld.de ist
deshalb bereits heute ein Kernbestandteil unseres Konzerns.
GBC AG: Sie haben für viele überraschend den Google Manager Stefan Bachmann
in den Vorstand geholt. Er soll die Digitalisierungsstrategie noch stärker
in den Vordergrund rücken. Was waren die Hintergründe?
Ralph Konrad: Mein Vorstandskollege und ich sind im Branchenvergleich
sicher sehr innovativ, aber, es braucht in einer sich so schnell
verändernden Branche auch eine schnelle Anpassungsfähigkeit der
Organisation. Deshalb haben wir mit Stefan Bachmann einen mit 31 Jahren
noch sehr jungen Kollegen geholt, der bei Google in Deutschland die gesamte
Bankenindustrie und den Fin- und Insurtechbereich verantwortet hat. Es gibt
keine Entwicklung, die er – und damit wir, nicht kennen. Neben
hervorragenden Kontakten gibt uns das einen deutlichen Kompetenzvorsprung –
insbesondere in der direkten Vermarktung von Finanzprodukten über das
Internet bei Geld.de.
GBC AG: Im Rahmen der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen haben Sie
auch erstmals Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht.
Erwartet wird ein Umsatzniveau in Höhe von 85,0 – 95,0 Mio. EUR und ein
EBITDA in Höhe von 5,0 – 6,0 Mio. EUR. Was werden die wichtigsten Aspekte
der diesjährigen Geschäftsentwicklung sein und wie schätzen Sie den Start
in das aktuelle Geschäftsjahr ein?
Ralph Konrad: Nachdem wir im Q4 2016 das beste Quartal der
Unternehmensgeschichte erzielen konnten (22,5 Mio. EUR Umsatz, 2,0 Mio. EUR
EBITDA), konnten wir ähnlich gut ins neue Jahr starten. Alle internen
Kennzahlen zeigen eindeutig in die richtige Richtung und stehen auf
Wachstum. Insofern konnten wir unsere Guidance 2017 auf einer sehr guten
Grundlage kommunizieren.
Die Umsatzsteigerung speist sich vor allem von Großkunden, die in den
letzten Monaten zu JDC gekommen sind und in 2017 erstmals ein ganzes Jahr
bei uns sein werden. Die Gewinnsteigerung kommt aus mehreren Effekten. Zum
einen werden die neuen Großkunden Roherträge bringen, die nicht zu
steigenden Kosten führen werden, da wir ein sehr skalierbares
Geschäftsmodell haben. Zum anderen zahlen die gekauften Bestände in 2017
zum ersten Mal volle 12 Monate in die GuV des Konzerns ein, ohne dass dem,
wie in 2016, Akquisitionskosten entgegenstehen. Im Ergebnis bedeutet dies
eine nochmalige Verdopplung des EBITDA auf 5 bis 6 Mio. EUR.
GBC AG: Herr Konrad, abschließend noch eine Frage für Investoren mit
langfristigem Anlagehorizont. Wo sehen Sie die JDC Group AG in fünf Jahren?
Ralph Konrad: Nach weiteren 5 Jahren wird die Branche aufgrund des
Endspurts in der Konsolidierung komplett anders aussehen. Bei den
anstehenden Fusionen und Transaktionen wollen wir ein deutliches Wort
mitreden. Zudem haben wir hart an der Digitalisierung auch nach innen
gearbeitet. Wir können heute deutlich billiger produzieren als noch vor 12
Monaten. Unser anstehendes organisches Wachstum wird daher deutlich
günstiger sein als früher. Zusammengefasst bin ich davon überzeugt, dass
wir binnen 5 Jahren den Umsatz in Richtung 200 Mio. EUR bewegen können und
bei Ausnutzung von erheblichen Skaleneffekten eine EBIT Marge von
mindestens 10% erzielen können.
GBC AG: Hr. Konrad, ich danke Ihnen für das Gespräch.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/15017.pdf
Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach §34b Abs. 1 WpHG und FinAnV Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,5b,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
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